Die Metapher „Himmel“ in seiner vielfältigen Aussage sollte uns nicht mehr loslassen und entwickelte sich rasch zu einer eigenständigen Idee. Diese führte anlässlich des 100sten Jahrestages des berühmten „Hollywood“-Schriftszugs in Los Angeles zu der gewagten Überlegung, einen typologisch gleichartigen Schriftzug „Himmel auf Erden“ auf dem übergrünten Müllberg der Zentralen Deponie Münster (ZDM II) in den Rieselfeldern zu errichten, um dieser eine künstlerische Bedeutung zu verleihen, die ihren materiellen Verwandlungsprozess unterstreichen sollte.
Uns faszinieren hierbei insbesondere die besonderen ökologischen Qualitäten wie auch künstlerischen Möglichkeiten der rekultivierten Mülldeponie ZDM II und des angrenzenden Vogelschutzgebiets Rieselfelder. Beide repräsentieren in hohem Maße den Umbruch resp. die Transformation einer ehemals geruchlich stark belasteten, vorrangig technisch geprägten Landschaft in einen erkennbar naturnahen und beliebten Erlebnisraum.
Eine ehemalig stinkende Abwasseranlage, die ehemalige Kloake von Münster, wurde zum international anerkannten Naturschutzgebiet und eine technische offene Müllkippe zu einem begrünten Hügel mit nunmehr hohen landschaftsästhetischen und zunehmend auch naturschutzfachlichen Qualitäten. Der gesamte lokale Landschaftsraum im Norden Münsters ist somit von einer gelungenen Vereinbarkeit und Wandlungsfähigkeit von Technik und Natur geprägt. Mit dem Schriftzug „Himmel auf Erden“ wollen wir der besonderen Poesie dieses Raumes mit künstlerischen Mitteln Nachdruck verleihen. Die Installation ist als temporäres Kunstwerk geplant, das im Zeitraum 2025/2026 realisiert werden soll.