Mehr noch als ein Kiosk schien uns ein Schutzraum zu verdeutlichen, was für das Leben der Menschen in der Ukraine unerlässlich geworden war. Überall im Land waren zwischenzeitlich, wie zu lesen war, mobile Schutzräume für jene aufgestellt worden, die in ihren Wohnhäusern oder Vierteln im Falle eines Alarms keinen Schutz fanden. Einen solchen „Schutzraum“ (ukrainisch: „Ukryttja“) fanden wir am Rande eines kleinen Wäldchens in der Nähe von Münster, wo dieser als Teil eines Abenteuerspielplatzes platziert worden war. Uns jedenfalls schien dieser verrostete Haufen Eisen direkt aus dem Krieg zu kommen und zugleich auf fast mythische Weise eine symbolische Verbindung zur Ukraine zu verkörpern.
Um die Idee ins Werk zu setzen, noch dazu eine dieses Ausmaßes, brauchte es erneut tatkräftige Unterstützung. Diese fanden wir bei dem Landwirt Georg Schulze-Dieckhoff, der sich sofort begeistert davon zeigte, daran mitzuwirken, einen ausrangierten Silo in ein Kunstwerk höchster Aktualität zu verwandeln. Er war es auch, der das tonnenschwere Monstrum mittels eines Radladers an den von uns dafür ausgewählten Ort brachte, in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Fürstenberg-Statue, die wir bereits im Jahr zuvor mit Sandsäcken ummantelt hatten, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen.